Hebebühne

Projekt der Stadt Lunzenau -"Abbruch ehemalige Hebebühne"
Gefördert im Rahmen der EU-Strukturfondsförderung- Operationelles Programm des Freistaates Sachsen für den EFRE in der Förderperiode 2007-2013.
(Vorhaben 5.2. - Revitalisierung von Industriebrachen und Konversionsflächen,
Zuwendung des Freistaates Sachsen nach der VwV Stadtentwicklung 2007-2013 vom 20.05.2008.)

Das Gebäude gehört  nunmehr der Vergangenheit an. Über die Landesdirektion Chemnitz wurden der Stadt Lunzenau Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Der Fördersatz beträgt 75 Prozent für den Abbruch und die anschließende Gestaltung der rund 1000 qm großen Fläche. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 156.000 Euro.
Die Ausschreibung der Baumaßnahme erfolgte im Januar 2011, Beginn der Arbeiten war im Monat April, Planung der Fertigstellung für Juli/August 2011. Auf dem Areal entstanden 8 Parkplätze und eine Grünfläche. Damit verschwand wieder ein Schandfleck aus unserem Stadtgebiet, das Umfeld der Anwohner wird optisch aufgewertet.

Zur Geschichte der "Hebebühne":
Das zweistöckige Fabrikgebäude wurde in den Jahren 1912/1913 ursprünglich als Schuhfabrik erbaut und liegt in der Nähe des Stadtkerns von Lunzenau. Im Zeitraum zwischen 1936 und 1945 wurde das Gebäude für andere gesellschaftliche Nutzungszwecke, Unterkünfte und Gesellschaftsräume, genutzt.
Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte wiederum die Nutzung für Produktionszwecke, unter anderem für Elektrogeräte. Im Zeitraum zwischen 1965 und der Schließung der Fabrik im Jahr 1993 wurden
in industrieller Fertigung Hebebühnen produziert. Nach erfolgter Reprivatisierung schloß der Betrieb am 28.01.1993.
In der Folgezeit schritt der bauliche Verfall des Gebäudes voran und stellte eine Beeinträchtigung des Stadtbildes und eine Gefährdung des Wohn- und Verkehrsumfeldes dar.
Die Stadt erwarb am 22.12.2010 das Gebäude zum Zweck des Abbruchs und anschließenden Herrichten des Grundstückes durch Gestaltung der Außenanlagen mit Begrünung und Schaffung von Stellplätzen.

Die Abrissarbeiten begannen am 07. März 2011, mit der Einweihung der Fläche am 15. Juni 2011 wurde die Maßnahme abgeschlossen. Es entstand "Hages Rast". Das besondere ist, dass die hier verwendeten Gusssäulen und Eisenträger, aus den die Pergola gefertigt ist, Originalteile des alten Gebäudes sind und quasi ihr zweites Leben beginnen.  Es konnte eine Kraftfahrzeughebebühne Baujahr 01/65 beschafft werden, deren Hersteller die Fritz Hage KG Lunzenau war. Fritz Hage war Bürger unserer Stadt und vor der Enteignung der Besitzer der Fabrik. 

Weder Internet, noch Beiträge in den Zeitungen brachten uns einem solchen Gerät einen Schritt näher. Erst eine kleine Annonce in den „Blauen Seiten“, als letzter „Strohhalm“, brachte die Erlösung. Ein netter Zeitungsleser in Weißenborn bei Freiberg vermachte uns die ersehnte Fritz-Hage-Hebebühne, für deren Herstellung Lunzenau einstmals im Osten Deutschlands sehr bekannt war. Noch heute erreichen uns Anrufe mit der Nachfrage, ob es den Betrieb noch gibt, da Ersatzteile benötigt werden. Das zeugt von der guten Qualität dieser Maschinen.