Heizhaus Papierfabrik Rochsburg
Maßnahme: „Abbruch des ehemaligen Heizhauses der Papierfabrik Rochsburg mit Schornstein und Werkstattgebäuden und Neugestaltung zum Stadtwald"
Das Heizhaus der ehemaligen Papierfabrik Rochsburg wurde nach dem Bau
der Eisenbahn um 1885, etwa 1900 errichtet.
Mit der vorhandenen Eisenbahnlinie bestand die Möglichkeit, Kohle
zur notwendigen Wärmeerzeugung für die Papierproduktion in nahezu
unbegrenzten Mengen anzuliefern.
Als Problem erwies sich, dass sich die vorhandene Papiermühle in Rochsburg am
gegenüber liegenden Flussufer befand. Es galt eine Lösung zu finden, ob die per
Bahn angelieferte Kohle nochmals über den Fluss in das vorhandene, kleinere
Heizhaus befördert werden soll oder ein neues Heizhaus auf der Bahnseite
zu bauen und eine Heiztrasse für die Dampfleitung über den Fluss, in die Fabrik
zu legen.
Man entschied sich für die zweite Variante, weil die Dampfleitung weniger
störanfällig und langlebiger war.
Dementsprechend wurden ein Heizhaus und ein ca. 80 m
hoher Schornstein, einschließlich der notwendigen Heiztrasse errichtet.
Während der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts kamen noch ein
Lagerschuppen und ein Trafogebäude hinzu.
Zu DDR-Zeiten wurde die Heiztrasse, einschließlich Rohrbrücke erneuert.
Mit der Schließung der Papierfabrik Rochsburg 1991 wurde auch das Heizhaus stillgelegt. Seitdem standen die Gebäude leer und verfielen zunehmend. Der offene Zustand der Gebäude und die damit verbundenen Absturzgefahren für Kinder und neugierige Personen und die zunehmende Vermüllung der Ruinen ließen in der Stadt Lunzenau den Entschluss reifen, die Grundstücke zum Zweck des Abbruches und der Revitalisierung der Flächen zu erwerben, um die unhaltbaren Zustände auf der Industriebrache zu beseitigen.
Die Maßnahme wird gefördert durch den Freistaat Sachsen.
04.06.2016-Sprengung des Schornsteins:
Video Schornsteinabriss am 04.06.2016 - c) Dieter Schmidt/Berthelsdorf
Einweihung der Fläche :
Am 07.11.2016 fand im Beisein von Herrn Markus Ulbig, Sächsischer Staatsminister des Inneren und Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Ernährung und Landwirtschaft, die feierliche Einweihung der rekultivierten Fläche statt.